Lesung im Museumscafé des Stadtmuseums Dresden (Landhaus)
Wolfram Malte Fues liest aus "In alternder Luft" (Gedichte, Allitera Verlag 2024)
08. Okt 2024
Landhaus - Stadtmuseum Dresden
Wilsdruffer Straße 2 Dresden
Wilsdruffer Straße 2 Dresden
Wolfram Malte Fues – In alternder Luft (Gedichte, Allitera Verlag 2024)
Kooperation: Literarische Arena e.V., Museen der Stadt Dresden, Ev. Akademie Sachsen, mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Pro Helvetia
Wolfram Malte Fues ist nicht nur ein prägnanter Denker, sondern auch ein Phänomen. Seine Interessen sind so vielfältig, dass man den in seinen Publikationen gelegten Spuren nur immer wieder staunend folgen kann. Grundlegende Arbeitsgebiete des Philosophen sind Moderne Ästhetik, Postmoderne, Neue Medien und Wissenschaftstheorie. Sein zeitkritischer Essayband „ZWEIFEL“ (2019) kann jedem, der gern Zweifel hegt als Lektüre empfohlen werden. Die Themen sind darin so breit aufgestellt wie das Wissen dieses kenntnisreichen kritischen Rationalisten.
Mit der gleichen Akribie geht Wolfram Malte Fues in seiner Lyrik zu Werke. Diese ist selbst für geübte Lyrikleser nicht selten eine Herausforderung im besten Sinne. Es lohnt sich jedoch, den avantgardistischen Expeditionen Fues‘ zu folgen und die aufgerissenen poetischen Räume mit eigener Lebens- und Leseerfahrung zu füllen. Manfred Pabst (NZZ am Sonntag, 2.2.2020) wies anlässlich Fues‘ Gedichtband „Unsanfte Bilder“ (2019) auf Schönheiten aber auch Gefahren dieser Poesie hin: Fues bringe „die Sprache in ihrer Materialität zum Leuchten“. Farbe, Form, Klang und Bedeutung überlagerten sich zu komplexen Gebilden, die nie stillstehen. Ausgefallene Wortschöpfungen und Wortkombinationen führten unsere Wahrnehmung aufs Glatteis, kleinste Veränderungen brächten die Übereinkünfte des Verstehens ins Gleiten und Rutschen, Wortfelder erwiesen sich als „vermintes Gelände“.
Der neue Gedichtband bestätigt diese Erfahrungen mit Fues‘ Poesie. Wer „In alternder Luft“ nur den Schwanengesang eines gealterten Dichters erwartet, sieht sich beim Hineinlesen eines anderen belehrt. Die Gedichte sind im Jetzt verankert, sind weniger Abgesang als Streitschriften. Reflexionen über das Neusprech und die Neuen Medien finden sich in zahlreichen Texten. Schon im Eröffnungsgedicht Jetzt. Dreht sich simuliert ein Smartphone den Gesang der Vögel. Im Gedicht Like and Dislike schnippen die Klickfinger und wedelt der „Schwanz vom Schlosshund der week-end-queen / den Schnee von morgen ins Meinungsbild“ und ist vom medialen Shit-storm die Rede.
Kooperation: Literarische Arena e.V., Museen der Stadt Dresden, Ev. Akademie Sachsen, mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Pro Helvetia
Wolfram Malte Fues ist nicht nur ein prägnanter Denker, sondern auch ein Phänomen. Seine Interessen sind so vielfältig, dass man den in seinen Publikationen gelegten Spuren nur immer wieder staunend folgen kann. Grundlegende Arbeitsgebiete des Philosophen sind Moderne Ästhetik, Postmoderne, Neue Medien und Wissenschaftstheorie. Sein zeitkritischer Essayband „ZWEIFEL“ (2019) kann jedem, der gern Zweifel hegt als Lektüre empfohlen werden. Die Themen sind darin so breit aufgestellt wie das Wissen dieses kenntnisreichen kritischen Rationalisten.
Mit der gleichen Akribie geht Wolfram Malte Fues in seiner Lyrik zu Werke. Diese ist selbst für geübte Lyrikleser nicht selten eine Herausforderung im besten Sinne. Es lohnt sich jedoch, den avantgardistischen Expeditionen Fues‘ zu folgen und die aufgerissenen poetischen Räume mit eigener Lebens- und Leseerfahrung zu füllen. Manfred Pabst (NZZ am Sonntag, 2.2.2020) wies anlässlich Fues‘ Gedichtband „Unsanfte Bilder“ (2019) auf Schönheiten aber auch Gefahren dieser Poesie hin: Fues bringe „die Sprache in ihrer Materialität zum Leuchten“. Farbe, Form, Klang und Bedeutung überlagerten sich zu komplexen Gebilden, die nie stillstehen. Ausgefallene Wortschöpfungen und Wortkombinationen führten unsere Wahrnehmung aufs Glatteis, kleinste Veränderungen brächten die Übereinkünfte des Verstehens ins Gleiten und Rutschen, Wortfelder erwiesen sich als „vermintes Gelände“.
Der neue Gedichtband bestätigt diese Erfahrungen mit Fues‘ Poesie. Wer „In alternder Luft“ nur den Schwanengesang eines gealterten Dichters erwartet, sieht sich beim Hineinlesen eines anderen belehrt. Die Gedichte sind im Jetzt verankert, sind weniger Abgesang als Streitschriften. Reflexionen über das Neusprech und die Neuen Medien finden sich in zahlreichen Texten. Schon im Eröffnungsgedicht Jetzt. Dreht sich simuliert ein Smartphone den Gesang der Vögel. Im Gedicht Like and Dislike schnippen die Klickfinger und wedelt der „Schwanz vom Schlosshund der week-end-queen / den Schnee von morgen ins Meinungsbild“ und ist vom medialen Shit-storm die Rede.
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Online/Offline
Präsenz
Veranstaltungsort
Landhaus - Stadtmuseum Dresden
Wilsdruffer Straße 2
01067 Dresden
Wilsdruffer Straße 2
01067 Dresden
Preis/Kosten
6,- €/4,- € ermäßigt
Kurzbeschreibung / Untertitel
Wolfram Malte Fues liest aus "In alternder Luft" (Gedichte, Allitera Verlag 2024)
Informationen / Anmeldung
ak
Zielgruppe
Alle
Veranstalter