Ukrainekrieg und Welternährung

24. Mai 2022
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© Anna Koberska via iStock
Online-Veranstaltung
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine bringt unermessliches Leid über die Menschen im Land. Die Folgen des Krieges könnten bald weltweit zu spüren sein: die Sorge um die weltweite Nahrungsversorgung wächst. Die Ukraine und Russland gehören zu den größten Exporteuren von Weizen, Sonnenblumenöl, Mais, Gerste und anderen Grundnahrungsmitteln. Durch den Angriffskrieg Russlands sind Aussaat und Ernte gefährdet und Produktionsausfälle wahrscheinlich. Schäden an Infrastrukturen wie Bahnlinien und durch die russische Seeblockade gesperrte Häfen ermöglichen nur geringe Exporte aus der Ukraine. Darüber hinaus ist der Export verschiedener Düngemittel wie Kalium und Nitrat aus Russland und Weißrussland aufgrund von Ausfuhrbeschränkungen zurückgegangen. Beide Länder sind wichtige Exporteure von Düngemitteln, und durch die Unterbrechung der Düngemittelausfuhr sind die Produktionskosten für verschiedene Lebensmittel international gestiegen.
Bereits infolge der Corona-Pandemie sind die Preise für Grundnahrungsmittel erheblich gestiegen und haben auch vor dem Hintergrund von Dürren und Kriegen zu steigenden Nahrungsmittelpreisen in Nordafrika und anderen Teilen der Welt geführt. Der Krieg gegen die Ukraine treibt Nahrungs- und Energiepreise weiter in die Höhe, was gerade die einkommensschwachen Menschen in Afrika und Asien hart trifft. Auch wegen der Kosten der Pandemie fehlt vielen Ländern die finanzielle Ausstattung, um etwa durch Subventionen auf die Notlage zu reagieren. Steigende Weltmarktpreise sind auch für internationale Hilfsprogramme wie das World Food Programm der FAO eine Herausforderung.
In einer Online-Veranstaltung wollen wir auf den Ukrainekrieg und seine Auswirkungen auf Versorgungslagen auf den Weltagrarmärkten blicken. Wie wirkt sich der Ukrainekrieg auf die globale Nahrungsmittelversorgung aus? Muss mit Hungersnöten gerechnet werden? Wie kann die Ernährungssicherheit verbessert werden? Wir laden ein zu Vortrag und Gespräch von und mit dem Agrarökonomen Dr. Tinoush Jamali Jaghdani vom Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) in Halle (Saale).

Referent
Dr. Tinoush Jamali Jaghdani
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Agrarmärkte, Agrarvermarktung und Weltagrarhandel am Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) in Halle/Saale. Seine Arbeitsschwerpunkte beinhalten u.a. Preisvolatilität bei Nahrungsmitteln und Lebensmittel-Lieferketten. Herr Jaghdani hat Beratungsprojekte für die Weltbank im Iran, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen in der Türkei durchgeführt. Er hat am Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Georg-August-Universität Göttingen promoviert und war dort als PostDoc tätig.

Moderation
Christoph Boosen
Sächsische Entwicklungspolitische Bildungstage (SEBIT)
Dr. Julia Gerlach Evangelische Akademie Sachsen


Technik
Die Online-Veranstaltung wird mithilfe der Videokonferenzsoftware Zoom durchgeführt. Sie können Zoom vorab auf Ihrem Gerät testen. Den Zugangslink übersenden wir Ihnen zeitnah zum Termin per E-Mail. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne an uns.

Kooperation
Die Online-Veranstaltung ist eine Kooperation der Sächsischen Entwicklungspolitischen Bildungstage (SEBIT) und der Evangelischen Akademie Sachsen.

Anmeldung
Kerstin Dreyer akademie@evlks.de

Veranstalter:
Evangelische Akademie Sachsen




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