#VonWegenAnders – Jugendpolitik Ost“: ein Gespräch mit Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt
10. Februar 2022
Im Rahmen des Projektes „#VonWegenAnders – Jugendpolitik Ost“ führte Studienleiter Christian Kurzke mit Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt, Hochschule Magdeburg/Stendal ein Gespräch.
Gesprächsthemen waren
- Einschätzung des politischen Meinungsspektrums junger Menschen in Ostdeutschland (ab 2:01)
- Einschätzung und Schlussfolgerungen für die Jugendpolitik und Jugendarbeit aufgrund der politischen Einstellungen junger Menschen (ab 05:40)
- Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen (in Sachsen-Anhalt) (ab 10:55)
- Rechtliche Grundlagen für Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen (in Sachsen-Anhalt) (ab 14:36)
- Weshalb junge Menschen in Beteiligungsprozessen eingebunden sein sollen (ab 16:11)
- Freiwillig oder nicht freiwillig? Finanzierungswege der Prioritätensetzung in der Kinder- und Jugendpolitik (ab 19:16)
- Eigenständige Jugendpolitik – Umsetzungsstand und Diskrepanz zwischen Bundes- und Länderebenen (ab 22:50)
- Herausforderungen junger Menschen in Ostdeutschland vor der Corona-Pandemie und Auswirkungen der Corona-Pandemie für junge Menschen (ab 26:38)
- Motivation junger Menschen für eine Generationengerechtigkeit (ab 32:08)
- Sinnhaftigkeit einer separaten Jugendpolitik für Ostdeutschland (ab 36:48)
- Abschlussstatement: Situation junger Menschen in Ostdeutschland (ab 41:09)
Zum Hintergrund
Das Gespräch wurde im Sommer 2021 aufgezeichnet, krankheitsbedingt gelingt die Veröffentlichung erst jetzt.
Das Gespräch mit Prof. Dr. Ulrich-Peter Wendt bettet sich ein in das Projekt „#VonWegenAnders“. Das Projekt des Regionalteams Ost der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et) setzt sich mit den jugendpolitischen Bedingungen und Realitäten des Aufwachsens in den ostdeutschen Bundesländern auseinander. „Von wegen anders – Jugendpolitik Ost“ bringt hierfür Fachkräfte der Jugendarbeit mit (jugend-)politischen Entscheidungsträger:innen ins Gespräch und fragt nach Zielen und Herausforderungen für die einzelnen Regionen.
Die junge Generation von heute eint, dass sie die Wende selbst nicht erlebt hat, sondern als Nachwendegeneration aufgewachsen ist. Das Coronavirus hat zudem auf das Erleben Jugendlicher und auf jugendpolitische Entwicklungen überall einen erheblichen Einfluss genommen. Diese Entwicklungen stellen sich in ihrer Ausgestaltung und ihren Folgen für die Jugendarbeit sowie die Freiräume junger Menschen in den jeweiligen Regionen jedoch ganz individuell dar. Über die damit verbundenen Veränderungen und die notwendigen jugendpolitischen Antworten soll mit dem Projekt eine Auseinandersetzung angestoßen werden. Es werden Perspektiven aus unterschiedlichen ostdeutschen Bundesländern auf
- das demokratische Zusammenleben
- die Verwirklichung gelingender Jugendbeteiligung
- die Bedingungen des Aufwachsens in ländlichen Räumen
- die Fachkräftesituation der Jugendarbeit
- Fragen der Generationengerechtigkeit
miteinander in den Austausch gebracht. Die Sichtweisen junger Menschen liefern wichtige Impulse, um gemeinsame jugendpolitische Positionierungen für alle beteiligten Regionen zu entwickeln. In seinen Betrachtungen richtet das Projektteam ein besonderes Augenmerk auf Sachsen, Thüringen, Nordbayern und Sachsen-Anhalt. Doch auch wichtige Stimmen aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg werden einbezogen. Das Projekt macht deutlich, dass es das ostdeutsche Aufwachsen nicht gibt. Es geht um junge Menschen in Ostdeutschland mit ihren manchmal ähnlichen, aber ebenso sehr individuellen Erfahrungen.
Der Projekttitel „Von wegen anders“ bringt diese Ambivalenz hinsichtlich der vermeintlichen Gemeinsamkeiten der ostdeutschen Bundesländer auf den Punkt und eröffnet zugleich den Raum für eine offene Diskussion über gemeinsame jugendpolitische Handlungsstrategien und ein Voneinanderlernen. In Form von Video-Interviews treten die Akteure aus dem Netzwerk der et in Austausch mit Mitarbeitenden von Jugendfreizeiteinrichtungen, Multiplikator:innen aus der Jugendbildung sowie Wissenschaftler:innen.
Die Mitglieder des Regionalteams Ost vernetzen Jugendarbeit mit jugendpolitischen Akteur:innen und setzen sich dafür ein, dass die Stimmen junger Menschen in den jugendpolitischen Debatten auf kommunaler, regionaler und Bundesebene gehört werden. Mit einem vergleichenden Blick auf die ostdeutschen Bundesländer werden in diesem Netzwerkprojekt Thesen für die wichtigsten jugendpolitischen Vorhaben der nächsten Jahre entwickelt und vorgestellt. Projektseite und alle Gespräche sind einseh-/nachhörbar beim Dachverband Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitischer Jugendbildung: www.politische-jugendbildung-et.de/projekt/von-wegen-anders/ .
Abschlussstatement Peter-Ulrich Wendt: Situation junger Menschen in Ostdeutschland