Konzeption

Das Kollegium und das Kuratorium der Evangelischen Akademie Sachsen haben gemeinsam eine Konzeption für ihre Einrichtung erarbeitet – wir laden ein zum Dialog über sie. Wir sind gespannt auf Ihre Meinung. Schreiben Sie uns an akademie@evlks.de .

Verständigung durch Begegnung

Konzeption der Evangelischen Akademie Sachsen

  1. Als Evangelische Akademie Sachsen wollen wir allen dienlich sein, die im Meinungsaustausch zu gesellschaftlichen und persönlichen Themen nach Verständnis und Orientierung suchen.

Es besteht der Auftrag Jesu, hinzugehen zu den Menschen und ihren Fragen. Jeder Mensch ist unabhängig von seinem Glauben oder seiner Meinung ein geliebtes Kind Gottes und verdient Achtung. Jeder Mensch ist fehlbar und kann sich – wie auch eine Gesellschaft im Ganzen – ändern und entwickeln. Jeder Mensch ist frei mit seinem Gewissen und ihm zugleich verpflichtet.

  • 2. Die Evangelischen Akademien in Deutschland wurden nach der Befreiung vom nationalsozialistischen Unrechtsregime gegründet, um beim Aufbau einer demokratischen Gesellschaft mitzuwirken.

Als Antwort auf die Schuld, die die Kirche bekennt, sind die Akademien entstanden. Das Vermächtnis ihrer Gründungen bleibt Aufgabe, zu erinnern an den Weg der Kirche und den Dialog von Kirche und Gesellschaft. Dieser Weg muss nach den Jahren der Friedlichen Revolution sowie der deutschen und europäischen Einigung weitergehen.

  • 3. Die Menschenwürde, die Rechtsstaatlichkeit und die Bewahrung der Schöpfung sind unverhandelbare Grundwerte einer demokratischen Gesellschaft.

Die Arbeit der Akademie richtet sich an Menschen, die politische, kulturelle und religiöse Fragen interessieren. Zusammen entwickeln wir, ausgerichtet an den Fragen der Zeit, interdisziplinär, diskursiv und nach wissenschaftlichen Maßstäben die Angebote der Akademie. In der Weise ihrer Arbeit handelt sie nach den Kriterien von Öffentlichkeit, Aktualität und Relevanz.

  • 4. Wir laden ein, respektvoll, weltoffen und tolerant ins Gespräch zu kommen; eine wichtige Zielgruppe besteht dabei in den Kirchgemeinden unseres Landes mit ihrer vielfältigen Spiritualität.

Ansinnen der Akademie ist es, Menschen zu begleiten, die ihren Glauben erklären wollen. Somit verleiht die Akademie ihrer Kirche Ausdruck, indem sie Fragen präzisiert und Antworten findet oder bereits an bestehende christliche Antworten erinnert. Es werden Problemlagen ebenso wie Gemeinsinn, Wertorientierung und Rechtsfragen thematisiert, um Zusammenhalt zu unterstützen und Veränderungen anzustoßen.

  • 5. Wir wollen ermöglichen, gemeinsame Vorstellungen von einer lebenswerten Zukunft zu entwickeln; dazu bieten wir ein breites Spektrum von Formaten an.

Mit Vorträgen, Seminaren, Tagungen, Studientagen, Workshops, Fachgesprächen, Expert-Innentreffen, Lesungen, Exkursionen, Studienreisen, Ausstellungen sowie Texten wollen wir Räume des Dialogs eröffnen. Die Suche nach Verbindendem wird ermöglicht. Die seelsorgerliche und spirituelle Aufgeschlossenheit, das biblische Menschenbild und die Zukunft der Erde sind dabei im Blick.

  • 6. Die Art der Präsenz unserer Angebote richtet sich nach Adressaten und Inhalten: regional vor Ort oder in städtischen Zentren – auch online und hybrid – in zurückgezogener Ruhe oder am Puls der Zeit.

In vier Studienbereichen für Religion, Kultur, Jugend sowie Demokratie, Wirtschaft und Soziales gestalten wir die Arbeit. Zudem gibt es das Referat Öffentlichkeit, gegebenenfalls weitere, sowie die Verwaltungsmitarbeitenden im Tagungssekretariat und die Kuratoren. Wir arbeiten gemeinsam mit Kooperationspartnerinnen in und außerhalb der Kirche sowie unter dem Dach der Evangelischen Akademien in Deutschland e. V. und der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung. Das Dreikönigsforum Dresden, der Klosterhof St. Afra Meißen, der Dom zu Meißen, das Paulinum Leipzig mit der Universitätskirche bieten insbesondere Heimat für unsere Veranstaltungen.

  • 7. Der Sinn akademischer Veranstaltungen besteht darin, dass Gelegenheiten und Räume geschaffen werden, in denen strittige Auffassungen und innere Widersprüche in gegenseitiger Wertschätzung verhandelt werden können.

In die Debatten der Gesellschaft werden Werte des Evangeliums und der Nächstenliebe hineingetragen. Zusammen mit den teilnehmenden Gästen behandeln wir Gegenwarts- und Glaubensfragen. Als landeskirchliche Bildungseinrichtung agieren wir mit dem Magazin „Sinn“ und der Online-Reihe „GEGENÜBERzeitfragen“. Menschen entdecken dabei Kirche in Sachsen und werden relevante Gesprächspartnerinnen. Die Dialogfähigkeit zwischen Generationen, Disziplinen, Kulturen und Konfessionen wird gestärkt. Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist uns Anliegen und Verpflichtung.

Getragen von Evangelium und christlicher Zuversicht wollen wir Menschen ermutigen, den Wandel in Kirche und Welt mitzugestalten. Dazu gehören Herzensbildung und Intellekt gleichermaßen.

„Ein verständiges Herz erwirbt Einsicht, und das Ohr der Weisen sucht Erkenntnis.“
Sprüche 18,15

Dresden, 12. April 2021

Studienleitende und Referenten der Evangelischen Akademie Sachsen

Pfarrer Stephan Bickhardt, Direktor


Kuratorium der Evangelischen Akademie Sachsen

Dr. L. Sebastian Meyer-Stork, Vorsitzender