Streifzug durch das östliche Europa im Wandel
23. Juli 2020
Tagung vom 4. bis 6. September 2020 in Meißen
Die Zäsur der Jahre 1989/1991 markiert europa- und weltpolitisch Endpunkt und Aufbruch zugleich. Die Berliner Mauer fällt und mit ihr der Staatssozialismus in Europa. Die Auflösung der Sowjetunion beschwört das Ende von Bipolarität und Kaltem Krieg. In Polen mit der Gewerkschaftsbewegung Solidarność, in den baltischen Staaten mit Menschenketten und an vielen weiteren Orten im östlichen Europa stoßen Menschen durch Massenproteste den Aufbruch und Wandel an, der sich schließlich eigendynamisch und auf sehr unterschiedliche Art und Weise Bahn bricht.
Euphorie gegenüber dem Neuen, ein Ausleben neuer Freiheiten und Schock ob der rasanten und gravierenden Veränderungen, Verlusterfahrungen und Herausforderungen prägen den frühen Wandel. 30 Jahre nach der Zäsur stehen Erfolgsgeschichten von Demokratisierung, Wirtschaftswundern und neuem Selbstbewusstsein autokratischen und nationalistischen Bestrebungen und wirtschaftlichem Niedergang gegenüber, europäische Integration einer Kooperation mit Russland. Die Erfahrungen und Ergebnisse des Wandels im östlichen Europa bleiben heterogen und oftmals widersprüchlich.
Die Tagung wirft Schlaglichter auf die vielfältigen Formen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels im östlichen Europa. Wie haben sich die Länder des östlichen Europas verändert? Vor welchen Herausforderungen stehen sie aktuell? Was sind Parallelen und Unterschiede zum Wandel in Ostdeutschland? Was bedeutet das Erbe der historischen Teilung Europas für uns heute? Darauf werden unter anderem Sebastian Hoppe und Julia Glathe vom Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Raj Kollmorgen von der Hochschule Zittau/Görlitz und Prof. Dr. em. Dieter Segert von der Universität Wien Antworten geben.