Fragen an Johanna Singer, Projektleitung „Quartiersentwicklung Jahnhallen-Areal“

Vorstellung des Projektes

Die Jahnhalle ist ein beeindruckendes denkmalgeschütztes Jugendstilgebäude, das 1895 in kürzester Zeit durch bürgerschaftliches Engagement erbaut wurde.

Die Bürgerstiftung Meißen reaktiviert die Jahnhalle nun durch bürgerschaftliches Engagement als öffentlich zugänglichen Raum zum Spielen, Bewegen, Sporttreiben und Begegnen. Das Außengelände mit Bolzplatz, Sandspielbereich, Slacklineanlage, Outdoorkugelbahn ist bereits nutzbar. In der Halle entsteht ein generationenübergreifender Bewegungsraum, der kostenlos bzw. kostengünstig Spiel und Bewegung bei jedem Wetter ermöglicht. Außerdem entstehen ein Café, gemeinschaftlich nutzbare Büroräume (Co-Working-Spaces) und Multifunktionsräume.

Neben der Möglichkeit das Areal individuell zu nutzen, sind auch niedrigschwellige Angebot geplant, die hier ein Quartierszentrum entstehen lassen. Bereits jetzt laden Open-Air-Yoga, Kinderbaustelle oder Aktionstage ein. Diese Angebote sollen weiter ausgebaut werden.

Die Partizipation der Bevölkerung spielt sowohl bei der Konzeption als auch bei der praktischen Umsetzung eine wesentliche Rolle, um Identifikation und so einen verantwortungsvollen Umgang zu schaffen. Das Projekt ist aus der Bevölkerung heraus entstanden und will die Bedarfe der Menschen vor Ort aufgreifen. In verschiedenen Formaten werden immer wieder Ideen zur Konzeption und Umsetzung gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeitet, ebenso wie die Umsetzung partizipativ erfolgt.

Die Bewegungslandschaft will generationenübergreifend und inklusiv allen Menschen Bewegung, Spiel, Sport und Begegnung ermöglichen. So kann sie zu einem besseren Miteinander beitragen und den innerstädtischen Erholungswert in Meißen verbessern.

Was ist die Vision hinter Ihrem Projekt?

Ein Vater steigt mit seiner Tochter die Stufen zum Jahnhallen-Areal hinauf. Sie wollen den Niedrigseilgarten ausprobieren. Oben angekommen grüßen sie den älteren Nachbarsjungen, der mit seinen Freunden auf dem Mehrzweckplatz Basketball spielt. Rings um die Multisport-Anlage sind Fitnessgeräte aufgebaut, an denen Jugendliche, aber auch Senioren ihr wöchentliches Training absolvieren. Auch eine Frau im Rollstuhl ist dabei. Es fängt an zu regnen. Die Menschen flüchten schnell in die Jahnhalle, in der sich der Vater regelmäßig mit seinem Sportverein zur Vorstandssitzung trifft. Die freiberuflich tätige Mutter nutzt regelmäßig den Co-Working-Space. Das Mädchen sucht den Weg zum offenen Bewegungsbereich in der ehemaligen Turnhalle, während der Vater sich auf der Galerie einen Kaffee gönnt und seiner Tochter beim Spielen zuschaut. Abends gehen die beiden zufrieden nach Hause. Nächste Woche wollen die Großeltern mit der Enkelin wiederkommen. Sie kennen das Jahnhallen-Areal, seit sie dort einen Smartphone-Kurs für Senioren besucht haben. Nun kommen Sie nicht nur mit der Enkelin her, sondern treffen sich auch regelmäßig mit ihren Bekannten. Wenn die Tochter älter ist, kann sie allein mit ihren Freunden die Bewegungslandschaft besuchen – und trifft vielleicht den Vater beim Fitnesstraining oder den Cousin, der im Jugend-Café mithilft.

Was war/ist der erste konkrete Schritt, den Sie in Richtung Umsetzung Ihrer Vision gegangen sind?

Die ersten konkreten Schritte in Richtung Umsetzung waren die Erstellung einer ersten Projektskizze und die Einreichung der Bewerbung für den Kauf der Jahnhalle im Jahr 2015.

Bitte vervollständigen Sie den Satz: „Ich habe einen Traum…“

…, dass in Meißen ein Ort entsteht, an dem Jede und Jeder einen Platz findet und sich wohlfühlt, ein Ort, an dem Jede und Jeder willkommen ist und sich nach seinen Möglichkeiten einbringt, wo Bewegung und Begegnung ohne Barrieren möglich sind, egal ob auf dem Boden oder im Kopf.

www.buergerstiftung-meissen.de

info@buergerstiftung-meissen.de

Die Utopie des Monats Juli finden Sie hier.